Aufm Dorf
Am vergangenen Wochenende war ich mit einer Freundin aufm Dorf. Wir haben bei ihrer Großtante gewohnt in einem rumpeligen, gemütlichen kleinen Haus an der Wolga.
Wasser gab's im Brunnen, gewaschen wurde sich im Garten, das Klo war außerhalb. Drei Katzen, ein Hund und jede Menge Ruhe. Geheizt wurde mit einem riesigen alten Ofen.
Die Alten in dem Dorf sind fast alle gestorben, die Jungen ziehen in die Stadt, zur Arbeit. Müde, windschiefe alte Holzhäuser verfallen entlang der Sandstraße, an der das Dorf liegt. Daneben bauen reiche Moskauer sich regelrechte Villen mit Blick auf die Wolga. Sie kommen am Wochenende wie auf die Datscha, dann wohnen sie hinter zwei Meter hohen blickdichten Zäunen. Aber ich will nicht über irgendwelche Entwicklungen meckern, von denen ich doch recht wenig verstehe. Mein Wochenende war toll: Ich habe mir den Bauch vollgeschlagen mit Hausmannskost, ein alienhaft anumtendes Getränkt probiert,
mich in mondklarer Nacht am Wolgaufer am Feuer gewärmt,
anschließend das lang ersehnte Schaschlik gegessen,
habe zum Ausgleich Dehnübungen gemacht,
bin heldenhaft quer über die Wolga gerudert (stimmt nicht ganz),
habe dabei im kleinen Ruderboot erst einen Frachter, dann ein Flusskreuzfahrtschiff vorbeifahren sehen (hatte ICH SCHISS!!),
habe das Spätnachmittagslicht auf der Wolga bewundert,
bin in einem uralten, sehr eigenwilligen sowjetischen Auto über sandige Buckelpisten im Niemandsland geheizt,
auf einer Schaukel für Mutige geschaukelt,
habe mich im Angeln geübt,
und die Abendstimmung genossen.
Im Wald wäre ich beinahe in ein Spinnennetz gelaufen.
Außerdem war ich auf einem Waldfriedhof. Ich war sehr angetan: Die Orthodoxen gehen davon aus, dass man den Toten näher ist und besser an sie denken kann, wenn man dabei etwas isst und trinkt. Deshalb sind auf vielen der umzäunten Einzelgräber Tische und Bänke montiert. Da sitzen dann die Leute, unterhalten sich, essen, trinken und gedenken ihrer Toten. Außerdem tun die Leute kaum echte Blumen auf die Gräber, sondern Kunstblumen. Dadurch ist der ganze Friedhof ziemlich bunt.
Wasser gab's im Brunnen, gewaschen wurde sich im Garten, das Klo war außerhalb. Drei Katzen, ein Hund und jede Menge Ruhe. Geheizt wurde mit einem riesigen alten Ofen.
Die Alten in dem Dorf sind fast alle gestorben, die Jungen ziehen in die Stadt, zur Arbeit. Müde, windschiefe alte Holzhäuser verfallen entlang der Sandstraße, an der das Dorf liegt. Daneben bauen reiche Moskauer sich regelrechte Villen mit Blick auf die Wolga. Sie kommen am Wochenende wie auf die Datscha, dann wohnen sie hinter zwei Meter hohen blickdichten Zäunen. Aber ich will nicht über irgendwelche Entwicklungen meckern, von denen ich doch recht wenig verstehe. Mein Wochenende war toll: Ich habe mir den Bauch vollgeschlagen mit Hausmannskost, ein alienhaft anumtendes Getränkt probiert,
mich in mondklarer Nacht am Wolgaufer am Feuer gewärmt,
anschließend das lang ersehnte Schaschlik gegessen,
habe zum Ausgleich Dehnübungen gemacht,
bin heldenhaft quer über die Wolga gerudert (stimmt nicht ganz),
habe dabei im kleinen Ruderboot erst einen Frachter, dann ein Flusskreuzfahrtschiff vorbeifahren sehen (hatte ICH SCHISS!!),
habe das Spätnachmittagslicht auf der Wolga bewundert,
bin in einem uralten, sehr eigenwilligen sowjetischen Auto über sandige Buckelpisten im Niemandsland geheizt,
auf einer Schaukel für Mutige geschaukelt,
habe mich im Angeln geübt,
und die Abendstimmung genossen.
Im Wald wäre ich beinahe in ein Spinnennetz gelaufen.
Außerdem war ich auf einem Waldfriedhof. Ich war sehr angetan: Die Orthodoxen gehen davon aus, dass man den Toten näher ist und besser an sie denken kann, wenn man dabei etwas isst und trinkt. Deshalb sind auf vielen der umzäunten Einzelgräber Tische und Bänke montiert. Da sitzen dann die Leute, unterhalten sich, essen, trinken und gedenken ihrer Toten. Außerdem tun die Leute kaum echte Blumen auf die Gräber, sondern Kunstblumen. Dadurch ist der ganze Friedhof ziemlich bunt.
auswaerts - 29. Sep, 23:16