Donnerstag abend: Erste Moskau-Eindruecke
Ich bin nicht, wie geplant, ab Riga mit dem Bus hierhergefahren. Ich bin geflogen, wegen der Braende. Glaubt man Spiegel Online und Co., so ist es hier auch ganz, ganz fürchterlich. Ich kann nur sagen: Am Mittwoch hat das definintiv gestimmt. Im Landeanflug war nichts als Grau zu sehen, erst ganz spät, vielleicht ne Minute vor der Landung, konnte man durch den Smog und Rauch Häuser und Straßen ausmachen.
Als ich dann auf die Gangway trat, wurde mir schlagartig klar, was mit „zhará“, also „Hitze“, gemeint war. Ich kämpfe gegen den Drang an, mich umzudrehen, zurück in den Flieger, und einfach stumpf auf den Rückflug nach Riga zu warten. Irgendein Platz bleibt doch immer frei. Aber ich gehe natürlich weiter. Im Flughafen drinne ist es etwas kühler als in der Gangway, aber es riecht entsetzlich verbrannt. Die Passkontrolle geht dann viel schneller vonstatten als damals auf dem Weg nach Wladiwostok (da habe ich über eine Stunde gewartet und anschließend fast meinen Anschlussflug verpasst), und die Grenzerin freut sich über eine deutsche Reisende. Die kommen jetzt nämlich meistens woanders an, sagt sie.
Mein Hauptmieter und Mitbewohner war so lieb, mich mit dem Auto vom Flughafen abzuholen. Zunächst habe ich ihn zum falschen Terminal geschickt, aber ich durfte trotzdem bei ihm einziehen. (Gleich am naechsten Morgen habe ich mich übrigens wieder unbeliebt gemacht, weil ich zwischen viertel nach acht und halb neun ums Verrecken eines der Türschlösser nicht aufgekriegt hab. Ich musste ihn wecken, wie peinlich!) Sonst kann ich noch nicht viel ueber ihn erzählen; wir sehen uns kaum, und ich bin auch ganz schön kaputt weil bisschen kränkelnd und deshalb immer früh im Bett. Vor allem gestern, am luftverschmutztesten Tag bisher, war die Luft meiner Erkältung auch wirklich nicht förderlich. Will sagen: Der Genesung von meiner Erkältung. Die Luftverschmutzung betrug gestern, das hab ich heut in einer hiesigen Zeitung gelesen, 30 Prozent. Was auch immer das genau bedeuten mag – es ist definitiv unangenehm. Kratzt und beißt in Augen, Nase, Hals. Viele Leute husten, manche haben draußen nasse Taschentücher vorm Gesicht. Offiziell sind bis jetzt 50 Leute in den Bränden umgekommen, aber natürlich gibt es da auch andere Schätzungen. Zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Qualms und Smogs in der Stadt gibt es meines Wissens keine offiziellen Angaben, aber ich habe gehört, dass bei Bestattungsunternehmern der Laden derzeit brummt. Der Stromverbrauch in Moskau lag gestern zehn Prozent über dem Vorjahreswert. In der Redaktion haben wir eine Klimaanlage, zu Hause nicht. Morgens und abends werden hier die Straßen geduscht. Morgens kommt ein Fahrzeug, abends scheint das eine nachbarschaftliche Aktion zu sein. Dann sitzen auch die ganzen Babuschkas in ihren kittelschürzigen Kleidern vor den Eingängen und schnacken.
Mehr gibt’s noch nicht zu Moskau. Ich schreibe dies am Donnerstag abend, nach meinem ersten Arbeitstag. Zur Arbeit gibt es an Wichtigem bisher nur zu sagen, dass wir viele Praktikantinnen sind, die anderen nett, und die Räumlichkeiten klimatisiert. Oh, und auf dem Heimweg habe ich mich verfahren mit dem Bus. Aber so spektakulär ist das auch nicht, ich kann ja Schrift und Sprache. Hey, in China wär das ne Story!
Als ich dann auf die Gangway trat, wurde mir schlagartig klar, was mit „zhará“, also „Hitze“, gemeint war. Ich kämpfe gegen den Drang an, mich umzudrehen, zurück in den Flieger, und einfach stumpf auf den Rückflug nach Riga zu warten. Irgendein Platz bleibt doch immer frei. Aber ich gehe natürlich weiter. Im Flughafen drinne ist es etwas kühler als in der Gangway, aber es riecht entsetzlich verbrannt. Die Passkontrolle geht dann viel schneller vonstatten als damals auf dem Weg nach Wladiwostok (da habe ich über eine Stunde gewartet und anschließend fast meinen Anschlussflug verpasst), und die Grenzerin freut sich über eine deutsche Reisende. Die kommen jetzt nämlich meistens woanders an, sagt sie.
Mein Hauptmieter und Mitbewohner war so lieb, mich mit dem Auto vom Flughafen abzuholen. Zunächst habe ich ihn zum falschen Terminal geschickt, aber ich durfte trotzdem bei ihm einziehen. (Gleich am naechsten Morgen habe ich mich übrigens wieder unbeliebt gemacht, weil ich zwischen viertel nach acht und halb neun ums Verrecken eines der Türschlösser nicht aufgekriegt hab. Ich musste ihn wecken, wie peinlich!) Sonst kann ich noch nicht viel ueber ihn erzählen; wir sehen uns kaum, und ich bin auch ganz schön kaputt weil bisschen kränkelnd und deshalb immer früh im Bett. Vor allem gestern, am luftverschmutztesten Tag bisher, war die Luft meiner Erkältung auch wirklich nicht förderlich. Will sagen: Der Genesung von meiner Erkältung. Die Luftverschmutzung betrug gestern, das hab ich heut in einer hiesigen Zeitung gelesen, 30 Prozent. Was auch immer das genau bedeuten mag – es ist definitiv unangenehm. Kratzt und beißt in Augen, Nase, Hals. Viele Leute husten, manche haben draußen nasse Taschentücher vorm Gesicht. Offiziell sind bis jetzt 50 Leute in den Bränden umgekommen, aber natürlich gibt es da auch andere Schätzungen. Zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Qualms und Smogs in der Stadt gibt es meines Wissens keine offiziellen Angaben, aber ich habe gehört, dass bei Bestattungsunternehmern der Laden derzeit brummt. Der Stromverbrauch in Moskau lag gestern zehn Prozent über dem Vorjahreswert. In der Redaktion haben wir eine Klimaanlage, zu Hause nicht. Morgens und abends werden hier die Straßen geduscht. Morgens kommt ein Fahrzeug, abends scheint das eine nachbarschaftliche Aktion zu sein. Dann sitzen auch die ganzen Babuschkas in ihren kittelschürzigen Kleidern vor den Eingängen und schnacken.
Mehr gibt’s noch nicht zu Moskau. Ich schreibe dies am Donnerstag abend, nach meinem ersten Arbeitstag. Zur Arbeit gibt es an Wichtigem bisher nur zu sagen, dass wir viele Praktikantinnen sind, die anderen nett, und die Räumlichkeiten klimatisiert. Oh, und auf dem Heimweg habe ich mich verfahren mit dem Bus. Aber so spektakulär ist das auch nicht, ich kann ja Schrift und Sprache. Hey, in China wär das ne Story!
auswaerts - 7. Aug, 14:23